Kino gegen Austerität: „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ (1974) von Manfred Wekwerth/Peter Palitzsch
- Januar 2024, 20 Uhr (ct) im Philosophenturm (Von-Melle-Park 6)
Einführung und Diskussion mit Dr. Marianne Linke, Mitglied der VVN-BdA Stralsund, im Vorstand der Rapoport-Gesellschaft, ehem. Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern von 2002 – 2006.
Wer begreift, kann verändern: das Erstarken der extremen Rechten ist keine unabwendbare Naturgewalt. Ihre Protagonist:innen sind keine ehrfurchtgebietenden Persönlichkeiten. Es sind gewöhnliche Verbrecher, die allerdings mit ihrer völkisch-nationalen, sozialdarwinistischen Anti-Humanität in Krisenzeiten bestimmten gesellschaftlichen Kreisen sehr nützlich werden können – namentlich denjenigen Wenigen, die von der strukturellen Ausbeutung der Vielen profitieren und diesen „Vorteil“ mit allen Mitteln zu verteidigen gewillt sind gegen jene gesellschaftlichen Tendenzen und Kräfte, die zur nachhaltigen Überwindung der sozialen Ungleichheit drängen.
Auch der historische Faschismus (1933-45) hatte einflussreiche Nutznießer, duldsame Ermöglicher, willfährige Wegbereiter wie auch organisierte Gegenkräfte und gesellschaftspolitische Alternativen und hätte insofern verhindert werden können.
Das für ein heutiges „Nie wieder!“ wegweisende Verdienst des 1941 von Bertolt Brecht im finnischen Exil verfassten, parabelhaften Theaterstücks „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ besteht just in der kunstvoll-erkenntnisreich gestalteten Entschleierung jener vermeidbaren Ursachen der Barbarei und ihres herrschaftsservilen Wesenskerns.
Übertragen in das Gangstermilieu Chicagos der 1920er Jahre werden die historischen Ereignisse, die zur Machtübertragung an Hitler und zum Zweiten Weltkrieg geführt haben, dem kritischen Urteil des Publikums zugänglich gemacht…
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