Stellungnahme des RIS und des AStA zu den Zulassungsbedingungen für ausländische Studierende an der Universität Hamburg
Aus der Einleitung der Stellungnahme:
Das Verfahren zur Zulassung von Studierenden aus dem In- und Ausland ist in den letzten Jahren grundlegenden Veränderungen unterworfen worden. In dieser Stellungnahme (kompletter Text hier: Stellungnahme_Zulassungsverfahren_RiS_AStA_261112) widmen wir uns nur den problematischen Seiten der Bewerbung/Zulassung „ausländischer“ Studierender, wobei davon auszugehen ist, dass Verbesserungen für diese vielfach benachteiligte Gruppe zu Verbesserungen für alle führen.
Die Bewerbung/Zulassung von Studierenden aus dem Ausland ist in Hamburg insbesondere seit dem Regierungswechsel 2001 (CDU/FDP/Schill) stark deformiert worden. Stand seit den 1970er Jahren an der Uni Hamburg die Völkerverständigung und damit die Hilfe für Studienbewerber*innen aus Krisen- und Konfliktregionen und die Weltoffenheit der Einrichtung im Mittelpunkt, wurde seither die Anwerbung sogenannter „High-Potentials“ aus Regionen, die für vorrangige Handelspartner der FHH gehalten werden (vorrangig EU, dann China, Russland/Weißrussland/Ukraine, Baltikum), ins Zentrum der Bemühungen gerückt. Mit dieser inhaltlichen Schwerpunktverlagerung hat auch die soziale Selektivität des Zugangs zum Studium zugenommen. Dies wurde durch die Einführung von Studiengebühren und der Zulassung vorgeschalteten kostenpflichtigen „Angeboten“ im Sinne einer „Eliten“-Auswahl verstärkt (z.B. durch eine weitere Privatisierung des Spracherwerbs und Uni-Assist). Dadurch hat sich die Struktur der Studierendenschaft aus dem Ausland derart verändert, dass man den Eindruck bekommen kann, der afrikanische und südamerikanische Kontinent seien für die Universität kaum mehr vorhanden. Absurd ist dies besonders, weil hier zugleich weniger Menschen aus Nicht-EU-Ländern zugelassen werden, als Studienplätze für sie vorgehalten werden. Damit die Universität Hamburg ihrem Anspruch, an der „Internationalisierung von Bildung und Wissenschaft für eine friedliche und menschenwürdige Welt“ (Leitbild) zu arbeiten, gerecht wird, müssen zunächst die schwerwiegenden Hürden auf dem Weg zum Studium und am Beginn des Studiums beseitigt werden.
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