Wir laden Sie/ Euch am 7.November um 19.00 Uhr zu der Veranstalting „100 Jahre Russische Revolution und die Kunst der Filmavantgarde. „Oktober“ – Filmaufführung, Diskussion, Feier“ ein.
„Oktober“ ist ein Stummfilm des Künstlers Sergei M. Eisenstein aus dem Jahr 1928. Er wurde zum 10. Jahrestag der russischen Revolution nach dem Buch „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ des US-amerikanischen Journalisten John Reed gedreht.
Schon die Entstehungsgeschichte des Filmes ist widersprüchlich. Eisenstein hat zahlreiche filmtheoretische Ideen in diesem Werk umgesetzt. Oktober ist voller Erfindungen in der Filmästhetik und in der innovativen Montagetechnik und damit selbst ein revolutionäres Kunstwerk. Trotz dieses künstlerischen Durchbruchs wurde der Film auch von linken Künstlern (LEF) für eine nicht wahrheitsgetreue Aufzeichnung und plakative Darstellung der Revolution kritisiert. Und durch Zensur wurden einige der Hauptprotagonisten der Revolution herausgeschnitten, der Film konnte erst ein Jahr später als geplant aufgeführt werden und war 1933-67 aus dem Verkehr gezogen.
Wollte Eisenstein die Russische Revolution heroisieren und mystifizieren? Gab es den Sturm auf den Winterpalast so oder war sie eine Inszenierung der Kunst? Was ist tatsächlich geschehen?
Mit der Filmsicht und anschließender Diskussion wollen wir den 100. Jahrestag der Oktoberrevolution würdigen: Sie war europäischer Höhepunkt der Kämpfe der Arbeiterbewegung und ist bis heute international ein Anstoß für vielfältige progressive und Befreiungsbewegungen. Der Film ist zur Auseinandersetzung mit dieser Wirkungsgeschichte ein geeignetes, umstrittenes und parteiisches Zeitdokument, an dessen Entstehung zahlreiche Revolutionsteilnehmer mitwirkten und der in der UdSSR und international großen Erfolg hatte. Ein guter Anlass zur Diskussion über emanzipatorische Kämpfe, historische Umwälzung und Kunst – gestern, heute und morgen.