Seit 1949 wird am 1. September an den Beginn des Zweiten Weltkriegs erinnert. An diesem Tag überfiel die faschistische Wehrmacht Deutschlands Polen. Eine bis dahin ungekannte Kriegsmaschinerie wurde damit in Gang gesetzt, die über 50 Millionen Menschenleben forderte und deren Teil die systematische Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden war. Mit der Befreiung von 1945 war der Krieg beendet und die Hoffnung der Völker groß, eine neue Welt des Friedens und der Menschenrechte zu bauen. Doch dafür ist noch viel zu tun!
Der „Weltfriedenstag“ oder „Antikriegstag“, wie der 1. September genannt wird, ist ein wichtiges Datum – nicht zur Erinnerung, sondern auch zur Verständigung über gemeinsame Ziele und Strategien der Friedensbewegung und aktuelle Kämpfe. Wir rufen deshalb zu folgenden Aktionen auf:

Kranzniederlegung der Friedensbewegung


10:00 Uhr am Mahnmal für die Opfer von Krieg und Faschismus des Friedhofs Ohlsdorf

Kundgebung des DGB


15:00 Uhr Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof 60

Es sprechen
Katja Karger – Deutscher Gewerkschaftsbund Hamburg
Wolfgang Kopitzsch – Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten
Cornelia Kerth – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Helga Obens – Auschwitz-Komitee

Zur Webseite DGB Hamburg

Aktivitäten der Hamburger Friedensbewegung und der Gewerkschaft ver.di


16:00 Uhr Start der Demonstration auf dem Gänsemarkt

In diesen Tagen geht der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr zu Ende, der unsere Lehre aus dem 2. Weltkrieg erneut bestätigt, dass Krieg kein Mittel der Politik sein darf. Der Afghanistankrieg der USA und ihrer Verbündeten kostete Hunderttausende Menschen das Leben, das Land wurde destabilisiert und zerstört, eine sinnvolle gesellschaftliche Entwicklung wurde unmöglich gemacht. Hauptleidtragende ist die Bevölkerung des geschundenen Landes, aber auch 59 Bundeswehrsoldaten ließen ihr Leben, viele kehrten traumatisiert aus dem Krieg zurück. Am Ende des Einsatzes ist die Bilanz verheerend. Wir demonstrieren für:

  • Stopp von Rüstungsexporten
  • echte Wiederaufbauhilfe für Afghanistan
  • Stopp militärischer Auslandseinsätze zugunsten ziviler Konfliktlösung
  • Senkung des Rüstungshaushalts
  • Beitritt Deutschland zum Atomwaffenverbotsvertrag

Kundgebung von ver.di im Anschluss an die Friedensdemo

17:30 Uhr am St. Pauli Fischmarkt mit

Alessandro Capuzzo, Aktivist bei Mediterraneo Mar de Paz, Trieste, Italien;
Malte Klingforth, Hafenarbeiter, ver.di Hamburg, BR Gesamthafenbetrieb;
Frank Bomball, Hafenarbeiter, ver.di Hamburg BR Eurogate;
Monika Koops, AK Frieden ver.di Hamburg, Volksinitiative Ziviler Hafen; Moderation: Doris Heinemann-Brooks, ver.di Gewerkschaftsrat, PR Hamburg Port Authority
Musik: The Popular Initiative

Zur Webseite ver.di Hamburg

Aus der Präambel der Hamburger Verfassung von 1952: „Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Welthafenstadt eine ihr durch Geschichte und Lage zugewiesene, besondere Aufgabe gegenüber dem deutschen Volke zu erfüllen. Sie will im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt sein. Durch Förderung und Lenkung befähigt sie ihre Wirtschaft zur Erfüllung dieser Aufgaben und zur Deckung des wirtschaftlichen Bedarfs aller.“ Die Wirklichkeit sieht anders aus: Bomben, Panzer, Kleinwaffen und Munition, Kernbrennstoffe, Torpedoaufzüge für U-Boote sowie Kriegsschiffe und Ersatzteile gehen über Hamburg in die Welt. Weltweit heizen Rüstungsexporte bewaffnete Konflikte und Kriege an und zwingen Millionen Menschen zur Flucht. Rüstungsriesen wie Rheinmetall, Krauss-Maffei Wegmann oder die Lürssen Werften, zu denen auch Blohm und Voss gehört, machen damit Milliarden-Gewinne.
Das Geschäft mit dem Tod ist zu beenden! Jegliche Rüstungstransporte über den Hamburger Hafen sind zu stoppen! Ver.di unterstützt mit dieser Veranstaltung die Volksinitiative gegen den Transport und Umschlag von Rüstungsgütern über den Hamburger Hafen. Es diskutieren Gewerkschafter:innen und Friedensaktivist:innen basierend auf der wirksamen Sabotage italienischer Hafenarbeiter gegen die Auslieferung von Rüstungsgütern an Saudi Arabien (für den Jemen-Krieg).

Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Peace_(Unsplash).jpg