Vortrag und Diskussion mit Dr. Carlos Herz | 2. Februar 2023 | 19 Uhr | Universität Hamburg (Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1)
Peru ist wieder international wegen der tiefen politischen Krise in den Fokus geraten. Nach dem ‚Selbstputschversuch‘ des Präsidenten Castillo, seiner Verhaftung und der Ernennung von Dina Boluarte sind Unruhen insbesondere im Süden des Landes, in den Quechua- und Aymara sprachigen Regionen ausgebrochen. Die neue Regierung reagiert mit Ausnahmezustand, Ausgehsperren und brutaler Repression. In den letzten Wochen sind über 40 Menschen getötet worden, größtenteils durch den Einsatz letaler Waffen. Seit Tagen wird in vielen Regionen des Landes gestreikt und zahlreiche Überlandstraßen werden von den Demonstrierenden blockiert. Inzwischen haben sich internationale Menschenrechtsinstanzen, die UNO, die EU, Lateinamerikanische Menschenrechtskommission etc. eingeschaltet.
Wir möchten mit der Veranstaltung über die Situation im Land informieren und insbesondere einen Einblick in die Formen der Organisierung und des Widerstandes der vorwiegend indigenen Bevölkerung in den Anden- und Amazonasregionen gewähren. Welche Perspektiven gibt es, was sind die Forderungen, wie soll und wird es weiter gehen.
Dr. Carlos Herz ist Direktor des renommierten Centro Bartolomé de las Casas in Cuzco und Hochschullehrer und ist seit Jahrzehnten sozial und zivilgesellschaftlich engagiert. Er kennt die Anden und besonders die südlichen Regionen durch die Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinden und deren Organisationen sehr genau.