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Weltweit ist der 1. Mai ein Feiertag und Kampftag der Arbeiterbewegung. Er hat seinen Ursprung in den Kämpfen australischer Arbeiter für den 8-Stunden-Arbeitstag im Jahr 1856 und ist seit dem späten 19. Jahrhundert von Arbeitern auf der ganzen Welt als Tag zentraler politischer Manifestationen für gleiche Freiheit und globale Gerechtigkeit übernommen worden – oft blutig von den Herrschenden unterdrückt. Schon deshalb ist es unzumutbar, diesen wertvollen Tag heute angesichts staatlicher Restriktionen zu vernachlässigen. Der 8-Stunden-Tag, die 5-Tage-Woche, die Abschaffung der Kinderarbeit in Europa, die Mitbestimmung und viele weitere Errungenschaften gehen auf diese Kämpfe zurück.

In unserer Zeit geht es beim 1. Mai in Deutschland um weitere Arbeitszeitverkürzung, um angemessene Löhne und Senkung des Arbeitsdrucks, um die Beseitigung von grundlosen Befristungen der Arbeitsverträge, um sichere und würdige Arbeitsverhältnisse (jetzt besonders in Krankenhäusern und Einzelhandel), um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, um ein solidarisches Grundeinkommen und um Demokratie in der Wirtschaft. Abrüstung, Frieden und internationale Solidarität sowie die Bekämpfung des Klimawandels erfordern eine radikale Strukturveränderung unserer Wirtschaft. Das alles spielt eine erhebliche Rolle in den Hoffnungen, Forderungen un dem Engagement der Menschen.

Für eine solche Kehrtwende in der politischen Ökonomie Europas ist eins unbedingt nötig: „Schluss mit Austerität!“ Das bedeutet: massive staatliche Investitionen zur sozialen und nachhaltigen Lenkung der Wirtschaft statt Sparpolitik und Privatisierungen! Das ist heute aktueller denn je, weil die Kosten der Krise nicht erneut auf die Bevölkerung abgewälzt werden dürfen.

Deshalb wird die Kampagne „Die Volksinitiative „Schuldenbremse streichen!“ eine Kundgebung unter dem Motto „Jetzt erst recht: heraus zum 1. Mai 2020 – denn alle Verbesserungen sind erkämpft!“ um 14 Uhr in der Großen Bergstraße durchführen (im Einklang mit den Auflagen der Gesundheitsbehörde).

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lädt außerdem morgens zur Online-Kundgebung unter dem Motto „Solidarisch ist man nicht allein“ ein: https://www.dgb.de/erster-mai-tag-der-arbeit

Auch zahlreiche andere soziale Initiativen werden in der Stadt präsent sein. Ihr findet viele Hinweise unter: https://heraus-zum-ersten-mai-2020.de/wo-findet-was-statt/#hamburg

Diese Manifestationen sind gleichzeitig auch Kampf gegen Rechts, damit die Nazis nicht am 1. Mai die Plätze und die Aufmerksamkeit besetzen.

Geht spazieren! Besucht die verschiedenen Stationen! Mit luftigem Abstand, damit die Kundgebungen durchgeführt werden können! Tragt eine rote Nelke oder Rose als Zeichen der internationalen Solidarität!