JETZT!!!!
Wählt kritische, aktive Studierende bei den Fakultätsratswahlen!
Briefe müssen am 9.7. bis 14 Uhr bei der Uni ankommen!

Liebe Freundinnen und Freunde,

das Sommersemester ist bald zu Ende – ohne dass es wirklich begonnen hätte. Obgleich längst klar ist, dass die Wirkungen des neuen Corona-Virus in Hamburg keinesfalls so katastrophal sind, wie propagiert und befürchtet wurde, ist die Universität weiter geschlossen. Gerade die soziale Ungleichheit aber, die weltweit die Hauptursache für schwere und tödliche Erkrankungen an Covid-19 sind, wird verschärft. Bildung und Wissenschaft in Begegnung sind Lebensmittel für uns alle! Erst die Auseinandersetzung mit konkreten Mitmenschen und konkreter Welt öffnet Lernräume und setzt die kritische Reflexion in Gang, die Lernen als Persönlichkeitsbildung ausmacht. Nur so kommt es zu dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, den alle Menschen für Gesundheit, Frieden, soziale Wohlfahrt und eine global nachhaltige Entwicklung brauchen. Anstatt diese Verantwortung der Universität wahrzunehmen, werden wir vor dem Computer nur mit totem Wissen befüllt. Viele von uns vereinzeln, haben Angst, haben kein Einkommen und fürchten, dass bald auch wieder die Ausländerbehörde Stress macht.


Kampf für die Öffnung der Universität
Wir im RiS kämpfen deshalb mit vielen anderen linken Studierenden für die sorgsame Öffnung der Universität. Die wichtigsten Argumente findet ihr hier dokumentiert. Der Akademische Senat, das höchste demokratische Uni-Gremium, hat auf studentische Initiative hin beschlossen:

Die Uni muss wieder geöffnet werden! Wissenschaft ist zur Lösung gesellschaftlicher Probleme unabdingbar. Forschung, Lehre, Bildung sind ein gemeinsamer Prozess von Menschen, der ganz wesentlich auf dem Austausch der Beteiligten beruht. Somit ist mit der untersagten Begegnung der Beteiligten in Präsenzveranstaltungen auch die Möglichkeit, sich mit der Wissenschaft den Herausforderungen der Zeit und der Krise zu stellen, drastisch eingeschränkt. Der Einsatz digitaler Medien kann – vernünftig und gezielt umgesetzt – Erkenntnisprozesse in Präsenzveranstaltungen unterstützen. Er kann das gemeinsame Lernen in Präsenz und die gegenseitige Anregung in der Begegnung aber nicht ersetzen. Präsenzveranstaltungen sind das Herz der Universität.
Der Akademische Senat regt an, unter Einhaltung der Hygieneauflagen Präsenzveranstaltungen wieder zu ermöglichen, ohne dass die Präsenzbegegnung dadurch für Einzelne verpflichtend würde. Er bitte das Präsidium, diese Forderung gegenüber dem Hamburgischen Senat und der Wissenschaftsbehörde mit dem Ziel der erforderlichen Anpassung der Verordnung zu vertreten.“

Mittlerweile ermöglicht eine neue Verordnung der Regierung die Öffnung der Universität zum Lernen, für Veranstaltungen und Blockseminare. Auch reguläre Lehrveranstaltungen überwiegend in Präsenz sind zum Wintersemester wieder erlaubt. Allerdings verweigert der Uni-Präsident diese nötige Öffnung! Deshalb versuchen wir am 9.7. im Akademischen Senat eine weitere Präzisierung. Das ist unser neuer Antrag:

„Die Universität ist nur durch Begegnung: Präsenzlehre als Regelfall
Das Präsidium möge zur Planung von Lehre und Studium im Wintersemester 2020/21 an alle Universitätsmitglieder kommunizieren, dass Präsenzlehre ab dem Wintersemester 2020/21 wieder als Regelfall angestrebt wird. Dies kann beispielsweise durch das stärkere Nutzen von Randzeiten und Anbieten von Blockseminaren, durch das Unterlassen von Raumvermietungen an Externe und durch die Aufhebung der Anwesenheitspflicht sowie die Reduzierung des Workloads gelingen. Das Präsidium möge sich in Kooperation mit den zuständigen Gremien und Organen an der Umsetzung beteiligen.

Die Durchführung der Orientierungseinheiten in Präsenz muss durch die Universitätsverwaltung ermöglicht werden. Alle dafür nötigen Ressourcen müssen zur Verfügung gestellt werden.

Zum Gelingen dieser Prozesse soll nach wissenschaftlichen Grundsätzen verfahren werden, die den ganzen Menschen in seinem Bildungsprozess berücksichtigen. Die Grundsätze sollen den Mitgliedern der Universität gegenüber transparent und damit diskutierbar gemacht werden.“

Wir hoffen, so zu erreichen, dass noch im Juli die Gebäude und Bibliotheken für uns alle wieder nutzbar werden. Demokratie und studentisches Engagement sind in dieser Krise wichtiger denn je. Überall auf der Welt würden Menschen sich freuen, sie hätten die Möglichkeit, so mitzubestimmen, wie wir – aber hier beteiligen sich zu wenige. Es ist nötig, dass eine starke linke Stimme auch in den Fakultätsräten vertreten ist. Deshalb rufen wir Euch auf: Wählt die kritischen Aktiven! Informationen zu den Wahlen und Programme der kandidierenden Listen sind zu finden unter https://www.uni-hamburg.de/fakultaets-fachbereichsratswahlen