Die Petition unterschreiben/ Sign the Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/die-geplante-praesenzlehre-im-wintersemester-ermoeglichen

In den letzten Monaten ist viel Arbeit in die Erstellung von Schutz- und Hygienekonzepten für die Realisierung von Präsenzlehre investiert worden, mit denen sowohl die Einhaltung des Mindestabstands als auch die Erfassung von Kontaktdaten überall gewährleistet werden kann. So sind für Seminare mit 20-30 Teilnehmern Hörsäle mit mehreren Hundert Sitzplätzen beplant worden.

Trotz dessen erteilte das Präsidium der Universität Hamburg mit abendlichem Schreiben vom 30.10.2020 plötzlich jeglicher Lehre in Präsenz bzw. mit Präsenzanteilen (bis auf Schul- und Laborpraktika) eine Absage.

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Pandemie besteht in der sorgfältigen Realisierung von Lehre in Präsenz, von Lernen und Begegnung in den Hochschulen. Zudem sind diese Begegnungen das beste Mittel gegen Vereinsamung, Frustration und Stress. Wer die Gefährlichkeit der aktuellen Krise ernstnimmt, fördert die wissenschaftliche Arbeit in den Hamburger Hochschulen.

Die Wissenschaftssenatorin Fegebank führte auf der Pressekonferenz am 30.10.2020 in Bezug auf die Hochschulen aus: „Das heißt nach wie vor: so viel Präsenzlehre wie möglich, soviel digital wie möglich.“ (youtu.be/FKe90U0BcGs?t=792).

Solange Präsenzlehre an Hochschulen gemäß der Hamburger SARS-CoV2- Eindämmungsverordnung rechtlich zulässig ist, muss die Entscheidung über die Abhaltung von Präsenzveranstaltungen den Lehrenden überlassen bleiben. Dies gebietet schon das Grundrecht der Freiheit der Lehre (Art. 5 (3) GG; § 11 (1) HmbHG; vgl. dazu auch den Beschluss des Akademischen Senats in seiner 774. Sitzung am 23.04.2020, TOP 13).

Die Unterzeichnenden fordern das Präsidium der Universität in diesem Sinne dazu auf, die geplanten Präsenzveranstaltungen im vollen Umfang zu ermöglichen, selbstverständlich auf Grundlage der entwickelten Schutzkonzepte

Begründung

„Die Mitglieder der Universität wollen die universitären Aufgaben in der Verbindung von Forschung und Lehre, Bildung und Ausbildung in wissenschaftlicher Unabhängigkeit erfüllen. Sie wollen zur Entwicklung einer humanen, demokratischen und gerechten Gesellschaft beitragen und Frauen und Männern gleichen Zugang zu Bildung und Wissenschaft eröffnen.“ (Leitbild der Universität Hamburg)

Hochschulen und Wissenschaft sind von Bedeutung für eine solidarische, nachhaltige Bearbeitung der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Analyse und rationale Argumentation sind hochwirksam gegen Angst, Fake-News, Verschwörungstheorien und Demagogie. Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung und die universitäre Gemeinschaft brauchen Begegnung, Bezugnahme, Diskussion, Mimik, Gestik, spontane Anregungen in einem gemeinsam – unter den aktuellen Bedingungen besonders sorgfältig – belebten Raum.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung,

Dr. Marc-Olivier Hinzelin aus Hamburg


Hier eine Übersicht der Presseberichterstattung:


NDR Hamburg: „Studieren unter Corona-Bedingungen“ (www.ndr.de/nachrichten/hamburg/coronavirus/Hochschulen-Studieren-unter-Corona-Bedingungen,hochschulen172.html)
Das eingebettete Video in dem Bericht des NDR zeigt sehr schön, was für kreative Lösungen unter den aktuellen rechtlichen Bedingungen möglich sind und woran sich andere Hochschulen ein Beispiel nehmen könnten.

Hamburger Abendblatt: Uni Hamburg: Lehrende protestieren gegen Absage von Präsenzlehre
www.abendblatt.de/hamburg/article230831130/Hamburg-Uni-Universitaet-Dieter-Lenzen-Lehrende-protestieren-Absage-von-Praesenzlehre-offener-Brief-Corona-Vorlesungen-Seminare.html
www.abendblatt.de/hamburg/article230836720/Praesidium-weist-Kritik-an-Uni-Lockdown-zurueck.html

RTL: „Streit um Lockdown an Universität Hamburg – Dozenten und Studenten fordern Präsenzunterricht zurück“ (www.rtl.de/cms/streit-um-lockdown-an-uni-hamburg-4644184.html)

Hamburg.de: „Streit um Lockdown an Uni Hamburg“ (www.hamburg.de/nachrichten-hamburg/14569150/praesidium-weist-kritik-an-uni-lockdown-zurueck/)

Forschung und Lehre (Deutscher Hochschulverband): „Dozenten wehren sich gegen digitales Semester“ (www.forschung-und-lehre.de/lehre/dozenten-wehren-sich-gegen-digitales-semester-3224/)

Hamburger Morgenpost: „Professoren-Protest: Wissenschaft und Lehre in Hamburg während Corona unwichtig?“ (mobil.mopo.de/hamburg/professoren-protest-wissenschaft-und-lehre-in-hamburg-waehrend-corona-unwichtig–37577616)

Am Donnerstag wurde von zeit.de berichtet, dass die CDU-Bürgerschaftsfraktion unser Anliegen aufgegriffen hat und ihren Antrag vom 28.10.20 an die Hamburgische Bürgerschaft erweitert: www.zeit.de/news/2020-11/05/cdu-setzt-sich-fuer-praesenzvorlesungen-an-uni-hamburg-ein
Der Antrag vom 28.10.20 ist hier zu finden: www.buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/73132/wintersemester_2020_persoenlich_trotz_hybrid.pdf

SAT1 Regional veröffentlichte ebenfalls am Donnerstag einen Beitrag in der Sache: „Streit um Lockdown an Uni Hamburg: Offener Brief an Präsidium und Online-Petition gestartet“ (www.sat1regional.de/streit-um-lockdown-an-uni-hamburg-offener-brief-an-praesidium-und-online-petition-gestartet/)

Die taz Hamburg berichtete am Freitag in der Angelegenheit: „Hybrid-Semester fällt aus“ (taz.de/Hochschul-Lehre-in-Hamburg/!5726529/)

Heute erschien im Hamburger Studierendenmagazin „Kopfzeile“ ein Bericht über die Initiative: „Präsenzlehre trotz Pandemie?“ (kopfzeilemagazin.com/2020/11/08/prasenzlehre-trotz-pandemie/)